Überblick Das Projekt Die Fotografen Die Unterstützer

    


"Meine Gemeinde war mein Pütt."
Robert Lendzian, 1. Diakon der RAG, ehem. Zeche Walsum
(Duisburg)
 
 
 

 

Das Projekt
  
Am 21.12.2018 ist "Schicht im Schacht"

Am 21.12. 2018 endet auf Bergwerk Prosper-Haniel eine deutsche Ära: Der subventionierte Steinkohlenbergbau in Deutschland ist dann Geschichte.

Für das Fotoprojekt „Keine Kohle mehr" haben die beiden Düsseldorfer Fotografen Thomas Stelzmann und Wolf R. Ussler ehemalige Bergleute wieder auf den Boden ihres einstigen Pütts zurückgeholt und dort in Szene gesetzt.



In Gedanken: Josef Penkalla in der Kaue von Bergwerk
Walsum, Schacht Voerde. Abgerissen 2013.



Doch jede der so entstandenen Schwarz-Weiß-
Kompositionen ist nicht nur ein einfaches Foto.
Essenzen eines ganzen Lebens
 
Die Grundlagen der Bilder sind die Essenzen der Lebens-geschichten, die die Fotografen in mehreren Jahren zusam- mengetragen und analysiert haben.
Diese Geschichten offenbaren, welche Ereignisse und Bege-benheiten das Leben eines jedes Portraitierten geprägt und diesem Leben oft einen Sinn gegeben haben.

Ussler und Stelzmann arbeiteten oft gegen die Zeit: Manche Fotos entstanden unmittelbar vor oder gar während des Abrisses eines Bergwerks. Buchstäblich in letzter Minute wurden hier zwischen Abrissmaschinen die letzten Bilder eines Arbeitsplatzes gemacht, an dem einst tausende Men-schen in Lohn und Brot standen.


Ausschnitte aus Zeit und Raum

Jene Ausschnitte aus Zeit und Raum, diese oft nicht wieder-holbare Kombination aus Geschichte und Rückkehr, sind eine Hommage an jene Menschen, die mit ihrer harten Arbeit eine wesentliche Grundlage für das Wirtschaftswunder im Nachkriegsdeutschland schufen.

Darüber hinaus haben die Bergarbeiter und ihre Familien die Regionen an Rhein, Emscher, Ruhr und Lippe mit ihren
Werten, ihrer Mentalität und ihrem Arbeitsethos über Jahr- zehnte sozial, kulturell und wirtschaftlich geprägt.

Heute stehen viele der in diesem Projekt charakterisierten Hauer, Schlosser, Steiger und Betriebsleiter gemeinsam mit den letzten Zechen des Ruhrgebietes vor dem Ende ihres Berufsstandes.
Ein Grund, diese Veteranen in würdigen Bildern festzuhalten und nicht zu vergessen, wofür diese Menschen standen und noch heute stehen.

Zeigen, was geblieben ist - und was bleiben wird


Das Fotoprojekt will nicht nur dokumentieren und die Erinnerung an eine nahezu vergangene Industriekultur und den

Einfluss auf die Menschen bewahren helfen.

Es möchte auch den strukturellen Wandel der einstigen Zechenlandschaft vermitteln. Die Fotos schaffen somit eine einzigartige Vierecksbeziehung  von Person, Raum, Vergan-genheit und Gegenwart.


Gewerbegebiete, Parklandschaften und Wohnsiedlungen stehen heute an vielen Stellen von Fördergerüsten und Kokereien.

Vielfach hat sich bisher nur die Natur die Brachflächen zurück-erobert, die Zukunft ist oft ungewiss.

Die Fragen nach dem, was geblieben ist und was nach 2018
bleiben wird, werden noch Generationen beschäftigen.


Thomas Stelzmann und Wolf R. Ussler
Im März 2014 und am 21.12.2018
 

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